08.11.2010

Große Beteiligung beim “Blauen Band von Otterstadt” 2010

Die Organisatoren des in diesem Jahr ausrichtenden Vereins, der Segelgemeinschaft Waldsee (SGW) am Otterstadter Altrhein, staunten nicht schlecht, als am 03.10. eine Vielzahl von Booten antraten, um den schnellsten Rundumtörn um das pfälzische Segelrevier am Rhein auszusegeln. Nach den Erfahrungen der Vorjahre hatte man mit ungefähr 75 Kielyachten und Jollen gerechnet, es kamen schließlich 95!

Sicher hatte die freundliche Oktobersonne so manchen Unentschlossenen mobilisiert, sich bei der mittlerweile traditionellen Regatta zu beteiligen, die im Wechsel von den großen revieransässigen Vereinen ausgerichtet wird. Verspricht sie doch nicht nur eine einmalige Gelegenheit, in einem großen Feld zu starten und sich zu messen. Auch die vereinsübergreifende Geselligkeit wird von den Seglern hoch geschätzt und die guten Beziehungen der beteiligten Segelvereine können so vertieft werden.
Damit das schmale Gewässer ein derart großes Regattafeld überhaupt verkraftet, wird in einem Zeitfenster von einer Stunde “fliegend” gestartet. Nach einer Runde von ca. 15 km durch das gesamte langgestreckte Altrheinrevier werden die Boote in dem mit der Startlinie identischen Zieleinlauf gezeitet. Daraus ermittelt sich in den Gruppen Jollen und Kielyachten der jeweils erstplatzierte Teilnehmer im Yardstick-Verfahren nach berechneter Zeit. Diese erhalten jeweils einen Pokal. Zusätzlich wird das schnellste Boot nach gesegelter Zeit mit dem Preis des “Blauen Bandes” geehrt.

Als Kehrseite des ruhigen, sonnigen Herbstwetters konnten die Windverhältnisse mit denen des Vorjahres allerdings nicht mithalten. So waren natürlich keine rekordtauglichen seglerischen Ergebnisse möglich. Nachdem deswegen Regattaleiter Thomas Eder eine Startverschiebung von einer Stunde ausrief, gingen die ersten Boot ab 12 Uhr über die Startlinie. Leider setzte sich auch dann nicht mehr als strichweise 2 Beaufort aus vorwiegend Südost durch. So waren in diesem Jahr eher die Schwachwindexperten gefragt.

Das Rennen bei den Jollen konnte Jochen Baumann von der SGW im Finn-Dinghi vor Jürgen Paffrath (SGW, 20qm-Jollenkreuzer) und Tim Buhre (SC Otterstadt, Laser Standard) für sich entscheiden. Bei den Kielyachten hatte Dr. Wolfgang Reibel vom SC Ludwigshafen auf einer Sportster vor Egbert Feldner (SC Otterstadt, Dynamic 2000) und Christian Fliegel (Hansa Segelkameradschaft, J22) den Steven vorn. Als absolut schnellstes Boot überquerte die für die Seglervereinigung Mannheim gestartete “Highlight” (Nissen Sportboot) mit Christian Kühlewein nach einer Segelzeit von 2:48 Stunden die Ziellinie. Der längst gezeitete Teilnehmer brauchte für die Strecke 5:07 Stunden, die letzten waren über 6 Stunden unterwegs.

So wurde es schon dämmrig, als der Regattaleiter endlich die Siegerehrung auf dem Vereinsgelände der SGW vornehmen konnte. Neben den erwähnten Pokalen für die Erstplatzierten wurde jeder Crew eine von CW-Yachting gestiftete Flasche Sekt übergeben. Zusätzlich wurden Sachpreise verlost, ein Charterwochenende in Holland von CW-Yachting sowie ein Wertgutschein der Bootswerft Hübner.

Bei diesen Sponsoren bedankte sich Vereinsvorsitzender Jürgen Kaltenbach in seiner Ansprache ebenso wie bei den Firmen Beck + Heun, Hammer + Postel sowie Günter Schneider Werkzeuge, die die Veranstaltung mit Geldspenden unterstützt hatten. Er würdigte den reibungslosen Ablauf sowie die gute Beteiligung und hob hervor, dass sogar nicht revieransässige Gäste aus weiterer Entfernung wie z.B. aus Karlsruhe, Wörth und dem Saarland angereist waren. Er lobte, dass auch die Fairness groß geschrieben wurde; so musste das Schiedsgericht mangels Protesten nicht eingreifen. Mit dem Dank an die Helfer und die gottseidank unbeschäftigte Wasserrettung der DLRG wünschte er den Teilnehmern einen guten Heimweg, zu Wasser oder über die Straße.