Zwei Eicher beim inklusiven Segel-Länderpokal

25.10.2023

Am 01.10.2023 machten sich Arno Beckenbach und Gabriela Reiff auf nach Hamburg, um im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit an einer Inklusions-Regatta teilzunehmen.
Beim „Inklusiver Segel-Länder-Pokal“ treten die Seglerinnen und Segler in inklusiven Zweierteams – eine Person mit und eine ohne Handicap – auf Booten der Klasse RS Venture in mehreren kurzen Rennen gegeneinander an.

Es starten anlässlich des Tages der Deutschen Einheit Crews aus jedem Bundesland.
Für Rheinland-Pfalz traten Arno und Gabi an.

Austragungsort war der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) an der Alster in Hamburg. Dank Fördermitteln der Hamburger Bürgerschaft und der Bezirksversammlung Nord sind sowohl der Hafen als auch die Clubanlage dort barrierefrei.

Veranstalter des Länder-Pokals ist der Deutsche Segler-Verband. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von der Heinz Kettler Stiftung, dem Yacht Club Möhnesee, „Wir sind Wir Inclusion in Sailing e.V.“, der Turning Point Stiftung und dem Norddeutschen Regatta Verein.

Angekommen in Hamburg ging es am nächsten Morgen auf das Gelände des Norddeutschen Regatta Vereins. Unsere beiden Teilnehmer waren sehr gespannt auf die übrigen Teilnehmer, aber ebenso auf das Handling der besonderen Boote.

In der RS Venture Connect sind zwei Sitzschalen nebeneinander im Boot montiert. Alle Leinen und auch die Bedienung des Doppelruders sind nach vorn auf einen Tisch zwischen den Akteuren geführt. Von hier aus wird auch der Gennaker gesetzt, geführt und geborgen. Durch den schweren Kiel gilt das Boot als sehr sicher, kentern ist fast unmöglich. So kann das Boot selbst von Akteuren mit schwerem Handicap wie Querschnittslähmung oder mehreren fehlenden Gliedmaßen gesegelt werden. Auch Schwarzblinde werden inzwischen als Segler ausgebildet. Sie sehen nichts, reagieren aber mit ihren anderen Sinnen, um die Segelstellung zu beurteilen und zu korrigieren.

Die acht Boote wurden aufgebaut und eingekrant. Unsere Eicher Akteure konnten dann am Nachmittag ein Boot mehrere Stunden ausprobieren. Zwischendurch wurde noch an den Booten optimiert, bis alles nach den Wünschen der Segler funktionierte.

Nach dem Ausprobieren trafen sich alle Teilnehmer am Abend im Clubhaus des NRV (Norddeutscher Regatta Verein) zu einem gemeinsamen Abend. Mona Küppers nahm als Präsidentin des DSV ebenso teil wie die Vertreter der gemeinsamen Ausrichter Yacht Club Möhnesee, Norddeutscher Regatta Verein, Wir sind Wir Inclusion in Sailing, Heinz Kettler Stiftung und Turning Point Stiftung.

Der 3. Oktober als Feiertag verlief dann aber nicht wie geplant. Bereits am Vorabend wurde die erste Sturmwarnung herausgegeben. Am nächsten Morgen wurde dann AP gesetzt und blieb bis 12:00 Uhr stehen. Bei Wind bis 34 Knoten und einer Vorhersage der Steigerung wurde die Regatta dann aus Sicherheitsgründen leider abgesagt,
Wir trafen uns alle nochmals im Clubhaus, wo es für die Teilnehmer Erinnerungspreise vom DSV zu diesem Event gab.

Einen herzlichen Dank an alle Helfer und Ausrichter und auch an alle Teilnehmer, die sich die gute Stimmung nie durch das Wetter vermiesen lassen wollten.
Für uns alle aus Eich war es eine tolle Erfahrung und unser Team freut sich bereits auf das nächste Jahr in Schwerin.

Andreas Reiff

Einkranen der Boote Erstes Probesitzen Endlich in Aktion! Teilnehmer mit mehreren Handicaps Unter Gennaker Vor der Elbphilharmonie Team Rheinland-Pfalz Erinnerungspreis

Bilder Sven Jürgensen und Andreas Reiff

Frank Goldschmidt
Sportwart